Der Begriff Sperrsport bezeichnet das sportliche Schlossöffnen (Lockpicking) gegen die Uhr, bzw. im sportlichen Wettbewerb gegen andere Sportsfreunde unterschiedlicher oder gleicher Sportgruppen oder -verbänden. Daneben treten aber auch nicht organisierte Sperrsportler bei den jeweiligen Disziplinen der nachfolgend genannten Veranstaltungen an.

Bei den Deutschen Meisterschaften im Schlossöffnen werden diese Disziplinen in den nachfolgenden Wettbewerben umgesetzt:

Hangschlossöffnung: Hierbei muss innerhalb von 5 Minuten ein nach dem „Out of the Box“ – Verfahren zugelostes handelsübliches Hangschloss mittels Tastbesteck geöffnet werden. Weitere Hilfsmittel wie beispielsweise Schraubstöcke sind nicht zugelassen. Das Spannwerkzeug darf zuvor ausprobiert werden, muss sich aber beim Startkommando außerhalb des Schliesskerns befinden. Nach der Vorrunde werden die Sieger – unterteilt in A-, bzw. B-Finale – ausgespielt. Öffnungsleistung und Strafzeiten bestimmen dann – wie auch in den nächsten beiden Disziplinen – den weiteren Verlauf und die jeweilige Eingruppierung in die Finalrunden.

Handöffnung: Bei diesem Wettbewerb öffnet der Teilnehmer zunächst ein eigenes mitgebrachtes handelsübliches Profilzylinderschloss innerhalb von 5 Minuten (Eigenöffnung), um sich für die Vorrunde zu qualifizieren. Schraubstöcke als Hilfsmittel sind zugelassen. Anschließend ermitteln die Wettkämpfer die Teilnehmer der beiden Finalrunden (A, B), indem die Schlösser der Konkurrenten innerhalb von 15 Minuten zu öffnen sind.

Freestyle: Alles an zerstörungsfrei arbeitendem Sperrwerkzeug – also auch Elektropicks oder Pick-Guns – ist erlaubt, um innerhalb von 5 Minuten ein nach dem „Out of the Box“ – Verfahren zugelostes handelsübliches Profilzylinderschloss zu entsperren. Auch weitere Hilfsmittel als Schraubstöcke sind zugelassen. Das Spannwerkzeug darf zuvor ausprobiert werden, muss sich aber beim Startkommando außerhalb des Schliesskerns befinden. Nach der Vorrunde werden die Sieger wie auch in den zuvor genannten Wettbewerben – unterteilt in A-, bzw. B-Finale ausgespielt.

Daneben findet auch der Wettbewerb Blitzöffnung statt. Bei desem sperrsportlichen Wettkampf können alle Anwesenden, also auch Gelegenheitspicker oder Gäste/Besucher der Meisterschaften „gefahrlos“ teilnehmen, da hier auch der Zufall und das (Los)Glück eine große Rolle spielt. Der Teilnehmer bringt ein Schloss mit, von dem er annimmt, es innerhalb von 60 Sekunden öffnen zu können. Anschließend wird der jeweilige Standplatz zugelost, weil dieser Wettbewerb immer im Stehen abgehalten wird, und bei erfolgreicher Öffnung an den Nachbarn links oder rechts weitergegeben wird. Wer nicht binnen 60 Sekunden öffnet, scheidet aus. Die verbliebenen 2 – 3 Teilnehmer der Schlussrunde sind Sieger dieses Wettbewerbes, da es hierfür keine Meistertitel zu erringen gibt.

Regelmäßig zu den Pfingstfeiertagen werden jedes Jahr seit 2007 die Deutschen Impressioniermeisterschaften in Hamburg ausgetragen, zuvor wurden diese seit Einführung der Wettbewerbssparte im Jahr 2001 an einem der Trainingslager im Kölner Naturfreundehaus abgehalten. Hierbei wurde es zu dieser Zeit schon als großer Erfolg gewertet, wenn der zum passenden Schlüssel gefeilte Rohling innerhalb von einigen Stunden das Wettkampfschloss entsperrte. Inzwischen läuft der Wettbewerb 60 Minuten und der aktuelle Rekord – aufgestellt von Jos W. von Toool/NL – beträgt exakt 57 Sekunden.

Weiterhin werden auch in anderen europäischen Ländern sperrsportliche Wettkämpfe ausgetragen:

Die jährlich im Herbst in den Niederlanden stattfindende Veranstaltung LockCon (Dutch Open) beinhaltet neben dem fachlichen Austausch (LockConference) auch zwei sperrsportliche Wettbewerbe:

Impressioning Championships: Analog zum deutschen Wettbewerb in Hamburg sind die Profilzylinder ebenfalls innerhalb einer Stunde durch den selbst gefeilten Schlüssel zu öffnen. Rohlinge werden ebenso beliebig gestellt.

Dutch Open Lockpick Championships: Hier gibt es einige Unterschiede zum deutschen Handöffnungswettbewerb. Es sitzen sich jeweils 2 Teilnehmer gegenüber und ermitteln den Teilnehmer der nächsten Runde, wobei zunächst die Anzahl der geöffneten Schlösser und bei gleicher Anzahl die benötigte Zeit relevant zum Erreichen der nächsten Runde ist. Die Wettkampfschlösser werden zugelost und müssen innerhalb von 5 Minuten entsperrt werden. Bei Nichtöffnung beider Teilnehmer scheiden diese aus. Die letzten 4 Teilnehmer spielen dann in der Finalrunde den Meister aus.

Die ebenfalls jährlich – aber bereits im Frühjahr – in Littau/CH abgehaltenen Schweizer Meisterschaften des Schweizer Sportverbandes SPASS werden auch durch Mitglieder der süddeutschen Sportgruppen des SSDeV besucht, was sich regelmäßig in den
Resultaten wiederspiegelt.


Weitere Links zum Thema:

Zur Entstehung des sportlichen Schlossöffnens

Listung der Meister / Ranking

Themenseite zum Thema Sperrsport.

Ankündigungsplakat 15. Deutsche Meisterschaften im Schlossöffnen.

Announcement Sign: 15th German Lockpicking Championships